Schüler der Werkrealschule schützen Gelbbauchunken

In einem gemeinsamen Projekt wirken die Werkrealschule Bad Wurzach, das Ziegelwerk Arnach und die Pädagogische Hochschule Weingarten zusammen. Davon profitieren Schüler, Studierende und Natur gleichermaßen. Das Projekt begann mit einer Unterrichtseinheit für die Klasse 8g, im Rahmen eines Professionalisierungspraktikums der Studierenden Karen Müller unter Betreuung des Biologielehrers Gordian Hörmann. Armin Laub, Geschäftsführer der Ziegelwerkes Arnach, führte die Gruppe durch das Betriebsgelände, wo die Gelbauchunke durch den Arbeitseinsatz der Schüler weitere Habitate erhalten soll. Unter Anleitung von Dr. Philipp Unterweger von der Pädagogischen Hochschule Weingarten wurden etliche Laichgewässer gegraben, um den Bestand der Gelbbauchunken zu stützen. Nachdem die möglichen neuen Laichgewässer angelegt waren, wurden sie nummeriert und mit Pfosten gekennzeichnet. Kleinere Stöcke und Äste dienen als Hafthilfe für den Laich. Die Besiedlung dieser Biotope wird weiterhin untersucht und dokumentiert.

Die Gelbbauchunke ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Da Baden-Württemberg im Zentrum des Verbreitungsgebietes liegt, besteht eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Vorkommen der Gelbbauchunke. Ihr derzeitiger Erhaltungszustand wird als ungünstig bis unzureichend eingestuft. Die Unken bevorzugen kleinere Tümpel, in denen die meisten ihrer Fressfeinde nicht vorkommen können. Das Projekt zielt darauf ab, den Biotopverbund der Art zu fördern, indem Laichgewässer für die Gelbbauchunke von ausgewählten Schulen in Oberschwaben eingerichtet werden, nachdem zuvor eine erneute Bestandserhebung vor Ort erfolgt ist. Die Schutzmaßnahmen werden gemeinsam von Lehrkräften, Studierenden der PH Weingarten und Lernenden umgesetzt. Das Projekt trägt damit in besonderem Maße zur Naturschutzstrategie des Landes bei, indem erstens artgerechte Biotope angelegt werden und der Erhalt der Gelbbauchunke gefördert wird, zweitens Möglichkeiten zur Naturbeobachtung und -erfahrung im unmittelbaren Wohnumfeld sowie im Umfeld von Bildungseinrichtungen geschaffen werden, drittens dem Mangel an Bildungsangeboten in diesem Bereich entgegengewirkt wird, viertens die Wahrnehmung von Biodiversität gefördert wird und fünftens über die curriculare Integration der Projektinhalte ins Lehramtsstudium Studierende bereits früh mit den Zielsetzungen der Naturschutzstrategie konfrontiert und Möglichkeiten zum Engagement beispielhaft aufgezeigt werden.

Foto beim Arbeitseinsatz im Ziegelwerk (WRS Bad Wurzach).
Veröffentlicht SZ am 16.03.2022, 19:49